Vorgeschichte zum Feuerlöschwesen

Inhalt 2020-04-04 :

In den vergangenen Jahrhun­derten haben wiederholt Brände unsere Stadt heimgesucht. Die Folge waren  wiederholt zerstörte Wohn- und Wirt­schaftsgebäude. Lebensnotwen­dig war es deshalb, ein Feuer­löschwesen zu organisieren.


Der Gestellungsbrief – Verpflichtet Bürger zum Feuerwehrdienst

Gestellungsbrief Anno 1756


Der große Stadtbrand 1756:

Die Stadt Biesenthal traf ein Brandunglück, das sie vollständig vernichtete. Wie die Rathaus-Turmknopf-Urkunde berichtet, Endstand diese „schreckliche Feuersbrunst“ am 14.September 1756, nachmittags um 3 Uhr. „Die Ursache des Feuers bleibt unbekannt und leider nur soviel gewiß, daß bei einem damaligen scharfen Sturm, dasselbe in wenigen Minuten sich über die ganze Stadt verbreitet – – und alle Rettungsmittel unmöglich geworden sind, umso mehr hiess es, da nur ein jeder Sein und der Seinigen Leben und Habseligkeiten zu retten suchen müssen.“

Sämtliche öffentlichen Gebäude wie Kirche, Amt, Rathaus, Pfarr- und Schulgebäude, Kietzmühle und 111 Wohnhäuser mit Ställen und 49 Scheunen brannten ab. Insgesamt 7 Menschen darunter 2 Kinder sind jämmerlich verbrannt und umgekommen. Am 1.April brannten abermals 9 Häuser nieder, nachdem das Feuer in der alten Amtsscheune ausgebrochen war.

Die 10 Privathäuser, die 1756 verschont worden waren, wurden 1764 ein Raub der Flammen. Dieser Brand brach am 26.Februar 4 Uhr aus.

So wird aus dem Jahr 1785 be­richtet:

„Alle Monate werden 80 Bürger mittels Gestellungsbrief beordert bei entstehendem Feuer, über dem 4 Bürger jeder mit 2 Spann Pferde zu erscheinen. 30 davon und be­sonders die Jungbürger werden bei den beiden Spritzen zum Drücken angebracht. 30 besorgen bei dem Fluß, so durch die Stadt gehet, die Füllung der Wassertieme, 5 besetzten das brennende Haus und halten die andringenden gemei­nen Leute ab,  10 verrichten die Rettung der Mobilien und 5 neh­men solche in Empfang und bewa­chen solche. Jede Abteilung steht unter der Aufsicht eines Stadtver­ordneten. 4 Spritzmeister, so aus einem Schlosser, Schmied, Schuster und Stellmacher bestehen, besor­gen die Tätigkeit der Spritzen und stehen unter der Aufsicht des Stadtrichters und Senators als Spritzherren“.

Bei heißen Sommertagen muss jeder Hauswirt vor seiner Tür einen Zuber mit Wasser halten. Die Wasserkufen stehen mit Wasser gefüllt auf Schliefen bei den Stadtfließen.

Die Feuerinstrumente  bestanden aus: 2 Metallspritzen, 134 hölzernen Handspritzen, 6 Feuerleitern, 136 Feuereimern, 5 Feuerhaken und 6 Wasserkufen.

Mit den Jahren wurde die Feuerwehr modernisiert und die neuen Feuerinstrumente in dem massiven und 1842 in der Breite Strasse, vor den sogenannten Bruchgarten, trauten SPRITZENHAUS untergebracht.