Bahnhof brennt

Datum: 2. Juli 2023 um 5:17 Uhr
Alarmierungsart: Alarm-App, Meldeempfänger, Sirene
Dauer: 12 Stunden 59 Minuten
Einsatzart: Brand > B:Gebäude-Groß
Einsatzort: Melchow
Mannschaftsstärke: 67 Kräfte der FF
Fahrzeuge: LF16/12, TLF20/40, DLK23/12, ELW, MTF
Weitere Kräfte: Abrissunternehmen, Amtswehrführung, Bundespolizei, Landespolizei, LG Danewitz, LG Grüntal, LG Melchow, LG Tempelfelde, Notfallmanager Deutsche Bahn, Ordnungsamt, Rettungsdienst, SEE San Führung Barnim, SEG Verpflegung Barnim, Spezialeinheiten Polizei Brandenburg, THW OV Eberswalde


Einsatzbericht:

Bei Ankunft der ersten Kräfte war das Gebäude bereits in Vollbrand, weswegen nur noch von außen gelöscht werden konnte. Zwei Truppˋs unter umluftunabhängigem Atemschutz aus Melchow und Grüntal begannen mit der Brandbekämpfung hofseitig des Gebäudes. Vor dem Haus begannen zwei Trupps mit Atemschutzmaske und Filter aus Biesenthal die Löschmaßnahmen. Ebenfalls wurde die DLK zur Wasserabgabe über den Korb vorbereitet. Da das Gebäude in unmittelbarer Nähe zu einer Versorgungsleitung und zu mehreren Oberleitungen des Bahnstromnetzes stand, konnte hier anfangs nur unter enormer Vorsicht gelöscht werden. Bei der Erkundung des Grundstückes wurde eine schwerverletzte Person gefunden, welche umgehend an den Rettungsdienst übergeben wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurde eine weitere Person im Gebäude vermisst.

Mit Freischaltung der Versorgungsleitung und Erdung der Oberleitungen des Bahnstromnetzes durch den DB Notfallmanager konnten die Trupps sicherer arbeiten und mit Aufbau einer stabilen Wasserversorgung konnte nun auch über die Drehleiter gelöscht werden. Hierfür wurde die eigens für solche Fälle angeschaffte Hochleistungskamera mit Wärme- und Echtbildübertragung im Korb montiert, sodass hierbei Personal über längere Zeit eingespart werden konnte.

Gegen 06:30 Uhr wurde die Bevölkerung über bekannte Warn- und Informationsquellen vor einer Ausbreitung von Brandrauch und Brandgasen gewarnt.

Als das Gebäude so gut wie ausgebrannt war und sich vereinzelte Brandnester unter der Dachhaut befanden, gingen insgesamt drei Trupp´s unter umluftunabhängigem Atemschutz über die Drehleiter zur Restablöschung vor. Somit war die Brandbekämpfung an sich abgeschlossen.

Über die Drehleiter machten sich Statiker des Landkreises und der THW Baufachberater ein Bild über die Einsturzgefährdung des Hauses, ebenso verschafften sich hierüber Ermittler der Landespolizei ein Bild über das Gebäude. Die Bahn kam mit einem Bauzug, um die Versorgungsleitung auf Schäden zu kontrollieren.

Mit Auffinden der vermissten Person und Brandbeschleunigern wurde die Feuerwehrarbeit kurzweilig unterbrochen und die Einsatzstelle zum Tatort. Dieser wurde von Ermittlern und Spezialeinheiten der Polizei nach Abschluss der Arbeiten an uns zur weiteren Gefahrenabwehr freigegeben. Wir unterstützten das Entsorgungsunternehmen beim Verladen der Brandbeschleuniger, währenddessen kam das THW um die Bahnanlage vor Beschädigungen zu schützen. Nach Freigabe des Hauses wurde dieses aufgrund von Einsturzgefahr unter Beisein der Feuerwehr abgerissen. Im Anschluss wurde die Bahnstrecke von Trümmern befreit.

https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/2023/07/brandenburg-melchow-bahnhof-haus-brand-rauch-entwicklung-feuerwehr-tote.html
https://bernau-live.de/melchow/nach-brand-in-melchow-haus-wird-abgerissen-zwei-menschen-starben